Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi treffen auf Elektro: Mit ihrem Partysound erwecken die Symphoniacs uralte Traditionen zu neuem Leben.
Die Fusion von Klassik und Pop ist seit Jahrzehnten umstritten. Was denen einfalle, klassische Musik zu verhunzen, heisst es von den einen. Die anderen wiederum empfinden den Crossover als einen Weg, über dem auch die jüngere Generation auf den Geschmack der Klassik kommen könnte.
Vanessa Mae war eine der Ersten, die mit Elektro-Geige und Cowboyhut «Cotton Eye Joe» neu interpretierte. Einen ähnlichen Weg schlug David Garrett ein: Der «David Hasselhoff der Klassik» zieht mit der Stradivari-Violine seine Shows in den grössten Hallen der Welt ab. Nun reissen die Symphoniacs mit ihrem Slogan «Ist das erlaubt? Who cares!» die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Das Klassikensemble besteht aus Top-Virtuosen aus aller Welt. Sie kommen unter anderem aus New York, Moskau und Budapest. Für sie ist die Verbindung von Klassik und Discomusik nicht widersprüchlich, sondern herausfordernd. Sie liefern den Beweis, dass man auch zu Musik von Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi tanzen und feiern kann.
Club- und klassische Musik sind nämlich gar nicht so unterschiedlich: Beide werden von Emotionen gesteuert.
Jedes Stück ist ein neues Experiment
Andy Leomar (42), Berliner Produzent und Komponist, gründete die Symphoniacs im Jahr 2012. Er bearbeitet, produziert und komponiert jeden Song eigenhändig und steht immer wieder vor neuen Herausforderungen. «Jedes Stück stellt ein neues Experiment dar, von dem man im Vorfeld nicht weiss, ob die Fusion funktioniert», sagt Leomar.

Die Symphoniacs sehen sich nicht als feste Band, sondern vielmehr als einen sich stetig verändernden Pool aus jungen Klassik-Musikern. Sie sind eine Bewegung, die nicht zwischen Klassik und Elektro unterscheidet, sondern etwas völlig Neues kreieren will.
Mastermind Leomar leitet das Ensemble als eine Art neuartiger Dirigent. Er ist also derjenige, der die Geiger, Cellisten und Pianisten während des Konzerts führt. Das Klangbild ergänzt er live mit Hilfe von Synthesizern und Drumcomputern.
«Ohne Klassik wären nicht nur Pop und Elektro, sondern beinahe jedes andere Musikgenre undenkbar», sagt Andy Leomar. Eine wirklich spannende Herausforderung sei es für ihn, mit den Ausdrucksmöglichkeiten der akustischen Instrumente eine neue Art von Emotion zu transportieren.
Wer Teil der Symphoniacs werden möchte, hat jetzt die Chance dazu: Das Ensemble sucht nämlich für seine kommende Tour im Mai Musiker.
SYMPHONIACS
12. Mai 2017, Theater 11 Zürich
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