Der Maestro kommt heim: Roger Federer ist für die Swiss Indoors Basel ein Glücksfall. Für drei weitere Jahre hat sich der Lokalmatador verpflichtet.

Mit 19 Grand-Slam-Titeln regiert Roger Federer die Tenniswelt. Logisch, ist er das grösste Aushängeschild der Schweiz, der berühmteste Baselbieter sowieso. Und mit 7 Siegen auch der unangefochtene König der Swiss Indoors. Völlig egal, wie viele Titel bis zum 39. Lebensjahr noch hinzukommen.

Der jährliche Tennis-Höhepunkt der Schweiz steigt vom 21. bis 29. Oktober. Schon im Februar aber gab es für Fans und Veranstalter der Swiss Indoors Grund zum Jubilieren: Roger Federer (35) verlängerte seinen Vertrag mit dem Basler Traditionsturnier um weitere drei Jahre! Turnierdirektor Roger Brennwald spricht vom «einmaligen Glücksfall» – er wäre nur schon zufrieden gewesen, wenn sich «Roger National» für eine weitere Austragung verpflichtet hätte.

Nun sind es drei Jahre. Und dies bedeutet – vorausgesetzt, der Champ bleibt gesund – drei weitere Oktoberwochen volles Haus, beste Stimmung und Besuche der Schweizer Crème de la Crème in der St. Jakobshalle sowie ein globaler Strahleffekt von Glamour und Prestige. Zudem bedeutet es, dass die Swiss Indoors 2018 nun mit Federer in das für über 100 Millionen Franken renovierte Stadion einziehen. Und mit ihm wohl auch im neuen ATP-Kalender ab 2019 den zweithöchsten 500er-Status geniessen.

King Roger in der Entry-Liste – das ist für jedes Turnier wie ein Sechser im Lotto, erst recht natürlich für das Heimfest. Zwar erfreuten sich die Swiss Indoors als teuerster Schweizer Sportevent mit 18.5-Millionen-Budget auch in den Jahren ohne Federer – es waren nur drei seit seinem Debüt 1998 (2004, 2005 und 2016) – stets voller Ränge und grandioser Besetzungen. Der Funke jedoch, der den Top-Anlass als rundum gelungenes Sport- und Gesellschafts-Muss ausmacht, entzündete kein ebenbürtiges Feuerwerk wie mit Federer.

Auf King Roger ist Verlass –wie auf ein Schweizer Uhrwerk
Weder der zweitgrösste Weltstar Rafael Nadal konnte daran etwas ändern noch Stan Wawrinka, der andere Heimstar der Tennisschweiz. Der Mallorquiner, dem die Rolle als Aushängeschild übertragen wurde, verpasste zwei der letzten vier Austragungen. Trat er an, gewann er trotzdem nicht. Dem Romand brachte das Turnier erst recht kein Glück: Neben acht Erstrunden-Pleiten zählt er zwei Halbfinals als beste Resultate.

Auf Roger Federer hingegen ist Verlass wie auf ein Schweizer Uhrwerk. Seit seiner ersten Teilnahme 1998 erreichte er zwölfmal den Final (erstmals 2000), sieben davon gewann er. Auf heimischem Boden ist der ehemalige Basler Balljunge eine Art Erfolgsgarantie – auf und neben dem Platz. Unermüdlich schenkt er seinen glühenden Fans Autogramme, beehrt die Sponsoren im Village, belustigt die Zuschauer beim Schlagabtausch im Platzinterview mit Heinz Günthardt. Verliert er, dann meist unter Tränen. Gewinnt er, dankt er den begeisterten Ballkindern mit Pizza. Denn ein Federer vergisst trotz Rekorderfolgen und Megastar-Status niemals seine Wurzeln. Das gebietet ihm die bodenständige Erziehung seiner Eltern, die auch brav auf der Ehrentribüne klatschen, wenn ihr Sohn nicht auf dem Center Court steht.

Für Roger Federer sind die Swiss Indoors eine Herzensangelegenheit – auch in diesem Herbst.
Für den König von Basel sind die Swiss Indoors eine Herzensangelegenheit. Und auch im Herbst dieses Jahres, das er nach seiner Knieverletzung in Melbourne, Indian Wells, Miami und zuletzt in Wimbledon so triumphal startete, wird er sein Reich bis aufs Blut verteidigen. Federer soll erstmals am Dienstag (24.10.) kämpfen. Mit Nadal (eröffnet am 23.10.), Wawrinka (25.10.) und dem Wimbledon-Finalisten Marin Cilic stürmen gefährliche Angreifer auf seine Festung zu. Aber sollten sie am Thron auch rütteln, so ändert das doch an einem nichts: In Basel bleibt Roger für immer darauf sitzen.

SWISS INDOORS
21. – 29.10.2017, St. Jakobshalle Basel
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