In seinem neuen Programm «Just for Fun» zeigt Comedian Marco Rima (55) ab kommende Woche das Beste aus 37 Jahren seiner Comedy-Karriere. Zeit für einen Rückblick.
Vor 37 Jahren standest du erstmals als Comedian auf der Bühne. Was ist heute anders?
Marco Rima: Unterhaltung ist heute keine Schande mehr. Im sozialkritischen Umfeld der frühen Achtziger Jahre war das anders. Als ich mit Marcello Weber als Duo Marcocello auftrat, galten wir als Trottel, die den «Sauglattismus» begründeten. Man kannte damals nur das politische Cabaret, deshalb hatten wir das Feuilleton nicht unbedingt auf unserer Seite und räumten auch keine Preise wie den Salzburger Stier ab. Heute ist Comedy als fester Bestandteil der Kulturszene anerkannt.
Aber du hast heute auch mehr Comedy-Konkurrenz. Hängt die Latte heute höher? Muss man sich neu erfinden, um im Geschäft zu bleiben?
Zu versuchen, so aufzutreten wie meine jüngeren Kollegen wäre das Dümmste was ich tun könnte. Die Leute nehmen einem Komik, Humor und Schauspiel nur ab, wenn man wahrhaftig, ehrlich und authentisch ist. Natürlich wird mein Publikum kleiner, weil sich auch meine Themen ändern. Je älter man wird, spricht man mehr über Sachen, die vielleicht weniger unterhaltend sind, aber die mehr Beobachtungen und Erfahrungen enthalten – Fussnoten aus dem Leben. Ich will mich nicht neu erfinden, sondern zeigen, was mich gerade beschäftigt.
Bis du nachdenklicher geworden?
Ich gehe bald auf die 60 zu, da denkt man über das Leben anders nach. Das hat etwas mit Lebenserfahrung zu tun. Ich würde mir manchmal wünschen, dass man in der Politik kreativer und lösungsorientiert wäre.
Kann man als Comedian die Welt verbessern?
Comedy ist mehr ein Ventil. Ich habe schon Ideen und auch eine Vision. Aber es ist nur meine persönliche Meinung. Wenn das jemand interessant findet: Super!
Wirst du als Komiker überhaupt ernst genommen?
Comedy ist wie Fussball, da reden alle mit. Man sagt: Der spielt gut und der nicht. Ich finde nicht, dass mich alle lustig finden müssen. Wichtig ist mir nur, dass ich grundsätzlich liebenswürdig bin.
Du bist vielseitig, hast auch schon in Filmen gespielt, ein Musical auf die Bühne gebracht. Gibt es etwas, das du noch machen möchtest?
Abnehmen! Das ist kein Witz, darum geht es in meiner nächsten Produktion tatsächlich.