Magie trifft Breakdance: Bei der Performance von Flying Illusion gerät das Publikum doppelt ins Staunen.

Für Vartan Bassil (42), Mitbegründer und künstlerischer Leiter der Flying Steps, ist nichts unmöglich. Er erhebt Streetdance zur wirbligen Kunstdisziplin. 

«Breakdance wird längst nicht nur auf der Strasse getanzt»: Vartan Bassil.
«Breakdance wird längst nicht nur auf der Strasse getanzt»: Vartan Bassil.

Schon seit 2014 ist die Berliner Tanzgruppe Flying Steps mit ihrer bis anhin grössten Show in Europa auf Tour: mit «Red Bull Flying Illusion». Darin kombiniert sie Tanz mit Magie. Bedeutet: Menschen tanzen durch die Luft, verschwinden plötzlich von der Bühne und tauchen auf der anderen Seite wieder auf. Alle Bewegungen sind genau überlegt und perfekt aufeinander abgestimmt. Sogar die Musik wurde eigens für die Choreografie komponiert.

Den grossen, weltweiten Durchbruch feierte die Künstlertruppe im Jahr 2011 mit ihrer Klassik-trifft-Breakdance-Show «Flying Bach». Damit brachte sie vor allem die Klassikwelt zum Staunen.
Vartan Bassil (42), ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Ensembles. Sein erklärtes Ziel: Dass Breakdance eines Tages die gleiche Wertschätzung erfährt wie klassischer Tanz, also zum Beispiel Ballet. «Es ist uns wichtig, eine Brücke zu schlagen und zu zeigen, dass Breakdance eine richtige Kunstdisziplin ist. Und dass man sie durchaus auf das Niveau der Hochkultur heben kann. Warum auch nicht? Denn Breakdance wird schon lange nicht mehr nur auf der Strasse getanzt.»

«Eine Tanzgruppe hat noch niemals so eine fette Show gezeigt» sagt Benny Kimoto, Weltrekordhalter im Headspin. Der Schweizer Tänzer arbeitet seit 1998 mit Bassil und den Flying Steps zusammen und ist einer der zwölf Showtänzer. Er gehört zu den weltbesten Urban-Tänzern.

«Tänzer sind keine Sportler, sondern Künstler»

Mit 16 Jahren fing Kimoto eine Ausbildung zum Bäcker an, brach die aber ab, als er zum ersten Mal einen Headspin sah – und sofort seine wahre Berufung spürte. In all den Jahren überrascht es ihn immer wieder, dass der psychische Druck grösser als der körperliche ist – trotz intensivem Training. «Wir stehen seit zwanzig Jahren unter Anspannung. Du weisst, was du für Tausende Leute jeden Abend abliefern musst.»

Kimoto und Bassil wehren sich nicht nur gegen Vorurteile über Breakdance, sie erleben sie auch privat: «Am Flughafen werde ich immer kontrolliert, nur weil ich ein bisschen Bart trage», sagt Bassil und lacht: «Ohne Witz, einmal ist mir das bei sieben Flügen hintereinander passiert. Man muss einfach das Beste daraus machen. Mittlerweile gehe ich auf die Security zu und sage, ‹hier bin ich!›».

RED BULL FLYING ILLUSION
26 – 27.05.2017, Hallenstadion Zürich
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