Karl's kühne Gassenschau 2016

Karl’s Kühne Gassenschau hat letztes Jahr den Schweizer Theaterpreis gewonnen. Kein Wunder! Die Shows der furiosen Theatertruppe sind in der Schweiz schon längst Kult. «Sektor 1» heisst der neueste Streich. Gespielt wird die Story ums Thema Umwelt in einer fantastisch-abgründigen Landschaft. Wieder mit Lust, Musik, Stunts und vielen Überraschungen.

Wer sich querstellt, wird bestraft. Und wer sich schön artig an die Regeln hält, wird mit einem Aufenthalt im «Sektor 1» belohnt. Das ist die Verwöhnoase der Zukunft, ein Natur-Idyll aus lieblichen grünen Hügeln, eine Landschaft, die sich als wahre Wundertüte erweist. Mit viel Live-Musik, Feuer, Rauch und kuriosen Charakteren. Wer die letzte Show der «Kühnen» gesehen hat, ahnt, dass es auch in dieser Zukunftswelt nicht bei Harmonie und Idylle bleiben wird. Getrost lassen sich auch diesmal Wetten darauf abschliessen, wie viele Überraschungen es geben wird: Damals, bei «FABRIKK», wurde die ganze Szenerie zum Schluss kurzerhand hydraulisch eingepackt und zum Verschiffen nach China parat gemacht. Auch diesmal wird es spannend, von Höllenritt und waghalsigen Maschinen ist die Rede sowie vom Einsatz von Stuntmen für gefährliche Sprünge.

Unglaublich, wie sich diese Truppe entwickelt hat! 1984 war Karl’s Kühne wirklich nicht mehr als eine Gassenschau mit Jonglagen, Hochradbalancen und Klamauk. «Die Leute gingen nicht mehr ins Theater», erinnert sich Ernesto Graf, «deshalb gingen wir auf die Strasse.» Der Mitgründer, ETH-Absolvent und Mathematik-Doktor, war lange für die Finanzen zuständig und ist heute nur noch als charmanter Platzanweiser tätig.

Belohnt vom Erfolg – geehrt mit Preisen

Brigitt Maag, Paul Weilenmann und die weiteren Mitstreiter haben eine grosse Show mit jeweils thematischem Zentrum und eigener Geschichte daraus gemacht. Mal ging es dabei um Kreuzfahrten, Baustellen, dann um Staus oder um ein Altersheim, das in ein Profitcenter umgewandelt werden sollte. Komik, Spass und Nervenkitzel waren stets dabei, aber mit der Handlung verführten die Macher ihr Publikum gleichzeitig zum Nachdenken.

Dieses Konzept und natürlich die virtuose Umsetzung haben den «Kühnen» viele Auszeichnungen eingebracht – 2015 sogar den Schweizer Theaterpreis, die renommierteste Auszeichnung dieser Art in der Schweiz.

100 Fachleute für die Arena, 50 arbeiten für die Show

Jetzt ist das Umweltthema dran. Mehr zur Story wird nicht verraten. Nur, dass am Spielort ein 33 Meter langer Tunnel gelegt, ein Bunker samt Seilbahn gebaut und ein 9 Meter hoher Kontrollturm auf das 48 000 Quadratmeter grosse Industriebrachland in Oberwinterthur gestellt wurde.

Karl's kühne Gassenschau 2016Hier im Industriepark, wo auch schon das Vorgängerstück «FABRIKK» aufgeführt wurde, musste zudem eine Brücke zum neuen Parkfeld gelegt werden. Die 1400 Personen fassende Tribüne wurde aus Sicherheitsgründen für 700 000 Franken erneuert, zudem brauchte es 2,5 Kilometer Wasserleitungen. 200 Tonnen Stahl wurden verbaut, rund 100 Handwerker und Fachleute waren zur Vorbereitung im Einsatz; darunter Bootsbauer, Karbonspezialisten und ETH-Laboranten. Rund 50 weitere Leute werden während der Show vor und hinter der Spielarena im Einsatz sein – auch für Technik, Sicherheit und Bewirtung.

Rund fünf Millionen Franken kostet die gesamte Produktion. Ein immenser Aufwand. Der sich aber lohnen wird. Schon kurz nach dem Verkaufsstart im April waren die ersten Spielwochen nahezu ausverkauft, die Spielzeit wurde daraufhin bereits bis 15. Oktober verlängert. Es ist halt so: Wer einmal dabei war, will Karl und seine Kühnen immer wieder sehen.

KARL’S KÜHNE GASSENSCHAU
«Sektor 1» 2016/2017
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