Darius Rucker 2017

Wem es bei Hootie and the Blowfish klingelt, dem sagt vielleicht auch der Name Darius Rucker etwas. Nach dem grossen Erfolg in den 90ern mit seiner Poprockband fand der Südstaatler zu seinen Wurzeln zurück und wurde Countrymusiker.

Der Darius Rucker Boulevard in Charleston führt vom Stadion zum internationalen Highway. Die vierspurige Strasse ist nach dem berühmtesten Bürger der Stadt benannt. «Ich konnte es kaum glauben, als ich davon erfuhr», erinnert sich Darius Rucker. Allerdings ist der Countrymusiker aus South Carolina eine treue Seele. «Ich wohne schon mein ganzes Leben lang in Charleston und habe der Gemeinde so viel zurückgegeben, wie ich kann.» Und die Hafenstadt ist stolz auf den Sänger.

1989 gründete der heute 50-jährige Rucker mit drei Kommilitonen die Band Hootie and the Blowfish. Bereits das Debütalbum «Cracked Rear View» schlug ein wie eine Bombe. Es erhielt Diamant-Status und war in den USA die meistverkaufte Platte des Jahres 1995. Wer in den 90ern Bands wie Soul Asylum oder Aerosmith hörte, kam auch an Hootie and the Blowfish nicht vorbei. Die beiden Topten-Hits und Mitsing-Hymnen «Hold My Hand» oder «I Only Wanna Be With You» hallen heute noch nach. Nach drei Alben liess der Erfolg nach. Vor neun Jahren war Schluss.

Darius Rucker nahm seine Solokarriere in Angriff. Als Countrymusiker. Wie kam es zum Sinneswandel? «Schon als Kind wollte ich Country spielen. Ich liebte die Musik von Kenny Rogers oder Charley Pride. Nach der Auflösung der Band war ich endlich bereit dazu.» Beim genauen Hinhören des Hootie-and-the-Blowfish-Hits «Let Her Cry» wundert der Stilwechsel nicht. Die Pop-Ballade tönt bereits ziemlich countrymässig.

Mit der ersten Single im neugewählten Genre landete Darius Rucker dann gleich einen Volltreffer. «Don’t Think I Don’t Think About It» wurde zum Nummer-Eins-Hit. Ein geschichtsträchtiger Moment. Seit 1983 war der Südstaatler der erste Afroamerikaner, der einen Song in die Top-Ten der Countrycharts brachte. Das hatte bisher nur Ruckers Idol Charley Pride geschafft. Zwar gibt es laut dem Sänger inzwischen mehr dunkelhäutige Countrymusiker, aber der Musikstil sei immer noch das Business der Weissen.

Trotz anhaltendem Erfolg wird selbst er kritisiert. «Von Weissen als auch von Schwarzen», wie der Country-Star betont. «Sie fragen mich, was ich in diesem Stil zu suchen habe.» Darius Rucker ist aber egal, was die Leute sagen. «Ich hoffe, dass ich ein Vorbild für andere afroamerikanische Countrymusiker bin.» Am 5. März macht Darius Rucker im Rahmen seiner Welttour Halt im Kaufleuten in Zürich. Für alle Fans von Hootie and the Blowfish: Eine Reunion ist nicht ausgeschlossen! «Wir haben darüber gesprochen. Vielleicht 2019. Schliesslich sind wir immer noch Freunde und treffen uns manchmal auf eine Jam-Session.»

DARIUS RUCKER
5. März 2017, Kaufleuten Zürich
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