Hundecoach Cesar Millan (48) widmet sein neues Bühnenprogramm allen Stationen eines Hundelebens: Vom Moment an, wo der vierbeinige Freund in die Familie kommt – bis zum Abschied. Im Gespräch mit event. verriet uns der Mexikaner, wie er zum Hundeflüsterer wurde und was ihn bis heute an seiner Beschäftigung fasziniert.
event.: Cesar Millan, wie sind Sie auf das Thema Hund gekommen?
Cesar Millan: Tiere faszinieren mich. Ich finde es wunderbar, dass es Vögel, Pferde, Hunde und Katzen gibt! Denn alle Menschen suchen nach einer Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen sowie gegenseitiger Liebe beruht. Ich bin auf einer Farm in Mexiko aufgewachsen. Hunde an der Leine zu sehen, war mir fremd. Es war für mich und unsere Nachbarn normal, mit mehreren Gruppen von Hunden frei herumzulaufen.
Wie haben Sie es geschafft, zum bekannten Hundeflüsterer zu werden?
Das verdanke ich zu einem grossen Teil der Schauspielerin Jada Pinkett Smith – sie ist meine Kundin und mittlerweile auch eine gute Freundin von mir. Sie schickte mir einen Lehrer, damit ich die englische Sprache besser beherrschen konnte. So bekam ich mehr Kunden und Aufträge, denn so war ich in der Lage, mein Energiekonzept als auch andere Methoden besser zu erklären und mich effektiver auszudrücken.
In Ihrem Bühnenprogramm geht es um die Beziehung zwischen Menschen und Hunden. Welche ist die wichtigste Regel im Umgang mit unseren vierbeinigen Freunden?
Wichtig zu wissen ist, dass Hunde einem Menschen nicht folgen und ihn auch nicht ernst nehmen, wenn der Mensch selber unstabil und nicht selbstbewusst ist. Leider setzen viele Menschen die falschen Schwerpunkte. Sie denken zu viel nach, und geben materiellem Wert und dem finanziellen Status zu viel Gewicht. In der Tierwelt jedoch geht es nur um das Fühlen allein. Man muss sich über die Gefühle bewusst sein, auch wenn es einem schlecht geht, ist es wichtig, sich wenigstens darüber bewusst zu sein.
Haben Hunde ein besseres Gespür für Gefühle als Menschen?
Ja, sie wissen ganz genau, was los ist, wenn sie beispielsweise in einem Krankenhaus sind. Denn sie spüren, wenn es den Menschen dort nicht gut geht. Deshalb fragen sie natürlich nicht, wie es einem geht, sondern sorgen einfach dafür, dass man sich besser fühlt. Sie gelten deshalb als gute Therapeuten. Weil sie sich nur darauf konzentrieren, wie man sich fühlt. Denn das Einzige, was sie wollen, ist, dass wir uns gut fühlen.
Wie können wir das erreichen?
Als ich aus Mexiko in die USA einwanderte, wurde mir bewusst, dass ich nicht die Hunde, sondern die Menschen trainieren muss, damit sie die Bedürfnisse der Hunde erkennen. Ist ein Hund ängstlich oder aggressiv, liegt das oft nicht an ihm, sondern an seinem Halter. Ich muss den Hundebesitzern erklären, dass sich ihr Hund nur ändert, wenn sie selber bereit sind, sich zu ändern.
Was haben Hunde uns Menschen voraus?
Sie leben im Augenblick und sind niemals nachtragend. Sie können auch leichter loslassen als wir Menschen.
CESAR MILLAN LIVE
Sa 28. April 2018, Hallenstadion Zürich
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