Keine Frage, die Bündner Band Breitbild ist so ziemlich das Intelligenteste, was im Deutschschweizer Hip-Hop gerade abgeht.
Sechs Jahre lang hörte man nichts Neues von den fünf Rappern, dennoch stieg ihr neues Album «Breitbild» diesen Frühling gleich auf Platz 1 der Hitparade ein. Eigentlich ein Wunder, richten sich die Jungs doch an ein (mit)gealtertes Publikum.
Was die Musiker an Teenie-Credibility verloren haben, machen sie mehr als wett durch clever verarbeitete Lebenserfahrung: Sie bedauern auf «30 ischs ds neua 50» etwa die Verspiessung der eigenen Generation oder berappen gesellschaftliche Tendenzen wie Wellnesswochenenden als Religionsersatz. Der Wortwitz ist radiotauglich verpackt – wer bei «Out on Luv» nicht mindestens mit dem Kopf nickt und dem Fuss mitwippt, muss schon halbtot sein.
Vor Pharrell heizen Breitbild der Piazza ein
Die Musik von Breitbild klingt nicht überproduziert, sondern old-school-authentisch: Es schrammelt und scheppert, als wären die besungenen Prosecco-Prolete und Ghetto-Prophete persönlich für die Songs verantwortlich. Auf den Einstieg auf Platz 1 der Charts folgt nun der Ritterschlag für Phlegma, Vali, Thom und Hyphen: Sie stehen am Moon & Stars in Locarno als Vorband von Superstar Pharrell Williams (43) auf der Bühne. Applausmässig könnte der, verglichen mit seiner Vorband, sein blaues Wunder erleben.
BREITBILD
13. 07.16 Moon & Stars Locarno
19.08.16 Open Air Gampel
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