Wegen des Brexit-Chaos’ und weil sie unser Land so liebt: Die schottische Singer-Songwriterin Amy Macdonald (29) denkt schon über einen Umzug nach.

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Dieses Jahr gibst du drei Konzerte in der Schweiz – gefällt es dir bei uns?
Amy Macdonald:
Bei euch ist das Publikum unglaublich aufmerksam. Die Schweizer hören bei jedem Wort zu. Das ist toll. Und sie sind bodenständig und realistisch. Ich freue mich immer auf das Ende eines Gigs, damit ich diese Handwelle mit dem Publikum machen kann – diesen schönen Brauch gibt es nur in der Schweiz. Besonders gefällt es mir in Locarno, die vielen Leute auf dem Platz, an den Fenstern, auf den Balkonen – eine wunderbare Atmosphäre.

Ziehe doch ganz zu uns!
Das ist ja lustig: Ich habe gerade heute früh noch Witze gemacht und mich gefragt, ob ich wohl einen Schweizer Pass bekäme. Wenn nach dem Brexit alle durchdrehen, könnte ich Schottland verlassen und in die Schweiz ziehen.

Warum heisst dein neues Album «Under Stars»?
Ich habe meine Freundin in New York besucht. Und beim Abschied am Flughafen ist mir der Titelsong eingefallen. Eine Botschaft von mir zu ihr, von einer Seite der Welt auf die andere. Ich finde es ein tröstlicher Gedanke, dass alle Menschen anders sind, aber auf demselben Planeten unter demselben Himmel leben.

Mit zwanzig Jahren hast du dein erstes Album veröffentlicht. Was ist jetzt, zehn Jahre später, anders?
Alles! Mein Job ist wirklich aussergewöhnlich. Ein Traum ist für mich wahr geworden. Persönlich habe ich mich aber nicht gross verändert. Ich lebe noch immer im gleichen Stadtteil in Glasgow, habe dieselben Freunde, mit denen ich zur Schule ging, bin also ganz die Alte geblieben.

«Viele Künstler, die monatelang in den USA unterwegs sind, verlieren ihr Publikum auf dieser Seite des Ozeans.» – Amy Macdonald

In den USA bist du nicht so bekannt wie in oder Europa – wann eroberst du die Staaten?
Ich war noch nie gross in den USA auf Tour oder an Promo-Terminen. Viele Künstler setzen alles daran, in den USA erfolgreich zu sein. Aber ich habe so viel Unterstützung in Europa. Deshalb wäre es nicht richtig, die ganze Zeit in den USA zu verbringen und meine Fans in Europa zu vernachlässigen und zu enttäuschen. Viele Künstler, die monatelang in den USA unterwegs sind, verlieren ihr Publikum auf dieser Seite des Ozeans.

Du hast eine Menge Tattoos. Haben diese eine spezielle Bedeutung für dich?
Nein, ich mag Tattoos einfach. Sie stammen von überall auf der Welt. Meine Freunde und ich gehen manchmal einfach in ein Studio und lassen eins stechen. Eines habe von Las Vegas, eines aus Berlin oder New York. Wenn ich mit meinen Freunden unterwegs bin, kann dies einfach passieren.

AMY MACDONALD
17.3.17 Samsung Hall Dübendorf
7.7.17 Stars of Sounds Murten
20.7.17 Moon & Stars Locarno
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